Seit vier Jahren treibt ein Konsortium aus Forschung und Industrie die Entwicklung von sogenannten «Advanced Geothermal Systems» voran. Diese versprechen das Schweizer Energiesystem unabhängiger, nachhaltig und widerstandsfähiger zu machen. Grundlage ist ein neue Bohrtechnologie mittels Hochspannungsimpulsen. Diese Bohrtechnologie steht im Zentrum des Innosuisse-Flagship-Projekts «AEGIS-CH», an dem die Amberg Group beteiligt ist.

Fällt der Begriff Geothermie werden in aller Regel rasch Stimmen um hohe Bohrkosten und menschgemachte Erdbeben laut. Dies könnte dank dem Innosuisse-Projekt «AEGIS-CH» in greifbarer Zukunft Geschichte sein.

Advanced Geothermal Systems für Geothermische Kleinkraftwerke

Für das von der ETH Zürich geleitete Projekt beinhaltet eine umfassende Analyse des Schweizer Energiesystems unter Berücksichtigung einer neuen Generation geothermischer Kleinkraftwerke. Gemeinsam mit dem Paul-Scherrer-Institut, der Fachhochschule OST sowie den Industriepartnern SwissGeoPower, Amberg Group, Basler & Hofmann, Kibag/Geotherm und Sika werden die sogenannten «Advanced Geothermal Systems», kurz AGS, weiter vorangetrieben.

Die Amberg Group bringt seine Expertise im Bereich Geotechnik und Untertagebau in das Projekt ein und treibt über die SwissGeoPower die Weiterentwicklung und Vermarktung der AGS-Technologie voran.

Stark vereinfacht kann man sich AGS wie eine riesige Erdwärmesonde vorstellen. Zwei bis zu 10 Kilometer tiefe Bohrungen sind durch mehrere Querverbindungen verbunden. Gemeinsam bilden sie einen geschlossenen Kreislauf, in dem CO² als Wärmetransportmittel zirkuliert. Ein AGS kann eine elektrische Leistung von ca. 1MW oder eine thermische Leistung von ca. 10MW erbringen.

Bohren mit Hochspannungsimpulsen

Eine neue Bohrtechnologie, das sogenannte «Plasma Pulse Geo Drilling» macht die AGS möglich. Dieses verwendet Hochspannungsimpulse, um mittels der Bildung eines Plasmas, das Gestein in der Tiefe aufzusprengen. Das neue Bohrverfahren löst zwei Probleme der bisherigen Fracking-Technologie: Zum einen ist es wesentlich günstiger, da die massiven Aufwände für das Auswechseln der Bohrköpfe in der Tiefe wegfallen und lediglich Zugspannungen zu überwinden sind. Zum anderen besteht bei der Technologie keine Gefahr für Erschütterungen oder gar Erdbeben.

Das Konsortium ist überzeugt, dass die neuen «Advanced Geothermal Systems» wesentlich mithelfen können, die Energieimporte zu verringern und die fluktuierende Sonnen- und Windenergie abzufedern.

Weitere Informationen:

Projektwebsite der ETH Zürich
Website der SwissGeoPower
Kurzsteckbrief des Projekts auf der Flagship-Website von Innosuisse