An den modernen Tunnelbau werden hohe Anforderungen gestellt: Tunnelbaufirmen müssen die Kosten niedrig halten, Projekte in kürzerer Zeit fertigstellen und dabei hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards einhalten.

(1)Automatische Monitoring System zur Baustellenüberwachung
(2)Amberg Navigator - ein einziges Tablet zur Steuerung und Kontrolle eines gesamten Tunnelbau-Projekts

Im Auftrag der ARGE Tunnel Brandberg führt Amberg Technologies die Hauptvermessungsdienstleistungen durch. Dies beinhaltet nebst der Bereitstellung kompetenter Vermessungsspezialisten auch den Einsatz modernster Vermessungslösungen bestehend aus präzisen, intuitiv bedienbaren Messinstrumenten sowie aufgabenspezifischer Software. 


Die Dienstleistungen beinhalteten nebst der Vortriebskontrollvermessung mittels Netzmessung alle 200 m, Konvergenzmessungen sowie alle anderen Messungen im Vortrieb durch den Polier mit dem Amberg Navigator Tablet und anschliessender Auswertung und Berichterstellung in der Amberg Tunnel Software. Zusätzlich wurde das Westportal über Ambergs automatisches Monitoring System GEOvis 4.0 überwacht, welches automatisch täglich die Werte der letzten 24 Stunden an den Kunden via E-Mail übermittelt.

(1) Baustelle Westportal
(2) Tunnelsprengvortrieb Brandbergtunnel

Seit gut eineinhalb Jahren wird an der Ortsumfahrung Winden, dessen Kernstück der Brandbergtunnel ist, gearbeitet und ist somit das wohl teuerste Bauprojekt, das im Elztal (in der Nähe von Freiburg) je verwirklicht wurde. Rund 80 Männer und Frauen arbeiten an sechs Tagen in der Woche, in vier Schichten rund um die Uhr auf dieser Baustelle. An Sonntagen und nachts darf zwar nicht gesprengt werden. Aber auch dann ruht die Baustelle nicht. Sonntags wird in den baustelleneigenen Werkstätten repariert und gewartet. Der Tunnel wird 881 Meter lang werden. Davon sind 628 Meter bereits geschafft. Das erstaunliche daran: Auf 600 Meter Länge sei man gerade mal ganze vier Millimeter von der errechneten Ideallinie abgewichen.


Der Tunnel wird als runde Röhre aus dem Fels herausgesprengt. Das geschieht in zwei Abschnitten. Zuerst wird der obere Teil, die so genannte „Kalotte“ hergestellt. Nachdem das lose Gestein abtransportiert wurde wird eine Spritzbetonschicht aufgetragen. Die wird mit Gittermatten und Stahlbögen verfestigt, mit Ankern im Fels festgeschraubt und dann komplett noch mal mit einer zweiten Spritzbetonschicht aufgefüllt. Darauf kommt eine drei Millimeter dicke Spezialfolie. Der Beton wird in einem eigenen Betonwerk selbst hergestellt. Der Vorteil: Die Qualität bleibe immer gleich und man habe keine langen Transportwege. „Just in time“ sozusagen wird produziert, was gerade benötigt wird. Nachdem der obere Teil fertig ist – Durchstich wird vermutlich Ende Oktober sein – werden die sogenannte „Sohle“ und das Mittelteil, die „Strosse“ herausgesprengt.

Portal Rettungsstollen Ost

Die Tunnelröhre selbst hat dann einen Durchmesser von zehn Metern. Die „Sohle“ wird dann wieder aufgefüllt. Als Füllmaterial wird überwiegend das herausgesprengte Gestein verwendet, so es nicht asbestbelastet ist. Letzteres wird auf Sonderdeponien entsorgt. Auf dem aufgefüllten Gestein wird dann am Ende die Fahrbahn installiert.
Bereits fertig heraus gesprengt ist der Rettungsstollen Ost. Er hat eine Länge von 80 Metern und führt von der Tunnelröhre mit einem Querschnitt von drei Metern ins Freie. Der Rettungsstollen West wird noch folgen. 

Fakten: B 294 Ortsumfahrung Winden - Brandbergtunnel

PROJEKT
Strassentunnel mit zwei Fahrspuren
­    Tunnellänge: bergmännisch 765 m / Tagbau 116 m
­    Trogbauwerk 86 m
­    Sprengvortrieb
­    Ausführung: ARGE Brandberg
­    Bausumme: CHF 53 Mio.

AUFTRAGGEBER
Regierungspräsidium Freiburg, Deutschland

BAUZEIT
06 / 2019 – 06 / 2022